Hundert Jahre Blindheit (Klett-Cotta) erzählt vom Aufstieg und Niedergang einer Familie, die von den massiven gesellschaftlichen Umbrüchen betroffen ist, die den Vorabend der Moderne prägen.

Als am 24. Mai 1900 ein Kind in der Familie Knap geboren wird, ahnt noch niemand, dass der kleine Matija sein Leben lang blind bleiben wird. Und doch, so stellt es sich später heraus, ist er der Einzige, der den Herausforderungen, die der Familie bevorstehen, wirklich ins Auge blickt. Aus den Bauern seiner Familie werden Arbeiter. Während die Industrialisierung den sozialistischen Arbeiterkampf immer stärker befördert und die Emanzipationsbewegung Familienstrukturen über den Haufen wirft, rufen die Kriege des 20. Jahrhunderts die Soldaten wie böse Geister auf den Plan. Roman Rozina lässt in seinem Roman vor unseren Augen ein Jahrhundert Revue passieren, dem wir heute noch oft mit Blindheit gegenüberstehen.

Moderation: Tilmann Spreckelsen, FAZ.

Tickets & Eintritt: reservierung@romanfabrik.de

Datum: 12.09.2023, 20.00